Mit einigen wenigen Handgriffen sofort bessere Resultate in den Suchergebnissen? Das ist doch der Traum jedes Webseitenbetreibers. Tatsächlich gibt es einige Kniffe, die schnell umsetzbar sind und große Auswirkungen haben können.
Im diesem Beitrag erkläre ich, wie man bei einem etablierten Webprojekt mit Quick Wins die Sichtbarkeit bei Google und Co. erhöhen kann. Ich gehe dabei auf folgendes ein:
Title Tag – wichtiger Rankingfaktor
Der Title Tag ist nach wie vor wichtig. Er sticht dem potenziellen Besucher in den Suchergebnissen als erstes ins Auge. Die Suchbegriffe, die im Title Tag verwendet werden, bewertet Google als sehr relevant für die entsprechende Webpage.
Ein optimierter Title Tag ist daher eine wichtige Grundlage, um überhaupt für die entsprechenden Suchbegriffe zu ranken. In wenig umkämpften Branchen kann die sinnvolle Anpassung der Title Tags schon ein echter Quick Win sein.
Woran erkenne ich eine wenig umkämpfte Branche?
Mit einer einfachen Googleabfrage wie „intitle:yogastudio jena“ könnte man jetzt schauen, wieviele Seiten das Keyword im Title Tag verwenden. Das Ergebnis sieht so aus:
Google bringt 175 Ergebnisse. Das ist recht wenig. Mit einer entsprechenden Anpassung des Title Tags könnte man hier also schon einige Plätze in den Suchergebnissen gut machen.
Wie sollte der Title Tag aussehen?
Hier gilt nicht das Motto „viel hilft viel“. Das Hauptkeyword zu der entsprechenden Website sollte einmal ganz am Anfang des Title Tags auftauchen. Der Rest kann noch ein bis zwei Nebenkeywords enthalten, um auch eventuelle Keywordkombinationen abzudecken.
Viel wichtiger ist es, dass der Title Tag den potenziellen Besucher aufmerksam macht und zum Klick animiert. Dafür kann man sich bei der Fomulierung der Titel für Google Ads Inspiration holen. Auch ein Blick auf die Konkurrenz auf den ersten Plätzen kann Ideen geben.
Duplicate Content reduzieren
Werden doppelte Inhalte indexiert ist das kontraproduktiv. Google mag es gar nicht, wenn Crawl Budget dafür verschwendet wird, sinnlose Seiten zu analysieren und in den Index zu bringen. Das wird sich negativ auf das Ranking der wirklich wichtigen Seiten einer Domain auswirken.
Doppelte Inhalte sind dabei meist ein technisches Problem, welches schnell gefixt werden kann. Viele Shopsysteme erzeugen durch Filterfunktionen z.B. Parameterseiten, die in den Googleindex gelangen können. Die entsprechenden URLs sehen dann z.B. so aus: „/hosen/jeanshosen?farbe=rot„.
Solche Filterseiten bieten aber keinen wirklichen Mehrwert, sondern erzeugen doppelte Inhalte. Google selbst rät dazu, sie nicht in den Index gelangen zu lassen.
Mit einem Canonical Tag kann festgelegt werden, dass zu Seiten, die Parameter erzeugen immer eine feste kanonische URL indexiert wird.
Bei einem großen Shop oder Portal, das bislang nicht nach technischen SEO Prinzipien optimiert wurde, kann eine Entfernung der indexierten Parameterseiten ein echter SEO Quick Win sein. Einfach Canonical Tag richtig einbauen und schon in kurzer Zeit steigen die Rankings.
Duplicate Content wird auch erzeugt, wenn von einer Domain mehrere Versionen im Index landen (z.B. mit und ohne www, einmal mit http und einmal mit https usw.) Das ist ein beliebter Anfängerfehler.
Die Lösung sind hier korrekte 301 Redirects in der .htaccess. Sie sorgen dafür, dass nur eine Version im Index landet.
Auch das kann ein Quick Win sein, wenn ein großes Portal mit viel Trust und Backlinks in dieser Hinsicht noch nicht optimiert wurde.
Verbesserte interne Verlinkung
Oft verfügen Websites über richtig hochwertigen Content. Gefunden wird er aber nicht. Das kann an einer mangelhaften internen Verlinkung liegen. Werden Inhalte zum Beispiel nur im Footer einer Website verlinkt, ist das nicht optimal.
Es erscheint logisch, dass Verlinkungen im Footer für den Besucher nicht sehr relevant sind. Die Seiten werden von Google also auch als weniger wichtig eingeschätzt.
Seiten, die in der Hauptnavigation oder aus dem Hauptcontent verlinkt werden, sind dann entsprechen wichtiger.
Viele Webmaster vergessen es sogar komplett, wichtige Inhaltsseiten auch angemessen intern zu verlinken. So geht eine Menge Potenzial verloren.
Sollte dieser Aspekt bei einer Website bislang außer Acht gelassen worden sein, dann kann eine Anpassung ein echter Quick Win sein. Einfach die Unterseiten, die auf wichtige Keywords ranken sollen, intern in der Hauptnavi oder aus dem Content gezielter verlinken und schon geht es voran.
Verwendung von Keywords bei interner Verlinkung
SEO Profis haben diesen Fakt natürlich längst ausgiebig für Optimierungen genutzt. Wichtige Seiten werden intern sehr häufig mit verschiedenen Linktexten, die Haupt- und Nebenkeywords der verlinkten Site beinhalten, eingebaut.
Solange das in einem angemessenen Rahmen abläuft, hilft es tatsächlich dabei, den Linkjuice (oder auch durch Backlinks aufgebaute Autorität) der Domain auf wichtige Unterseiten zu lenken.
Bessere Keywordausrichtung
Über das Thema Keywords kann man seitenweise schreiben und ich habe auch schon hier und da was dazu veröffentlicht. Trotzdem wird dieses banal klingende Thema von vielen Webmastern nicht richtig beachtet.
Oft wird die Seite auf Suchbegriffe optimiert, die entweder von der sZielgruppe gar nicht verwendet werden, oder viel zu umkämpft sind.
Beides sorgt dafür, dass keine relevante Sichtbarkeit erreicht werden kann. Von Besuchern und Umsätzen mal ganz zu schweigen.
Eine Überarbeitung der Keywordausrichtung kann also ein echter SEO Quick Win sein, wenn dies bislang falsch angegangen wurde.
Die richtigen Keywords finden?
Eine ergiebige Keywordanalyse kann eigentlich nur über professionelle SEO-Tools stattfinden. Der Ausgangspunkt sollte dabei die Konkurrenz sein. Idealerweise sucht man sich Konkurrenten, die bereits über ordentlich Sichtbarkeit verfügen und schaut, mit welchen Suchbegriffen sie diese aufgebaut haben.
Für eine solche Analyse bieten sich Tools wie Sistrix oder Ahrefs an. Eine kostenlose Alternative ist zum Beispiel die Chromeerweiterung Keyword Surfer. Sie zeigt für einen Suchbegriff auch passende Alternativen.
Wie umkämpft ein Keyword ist, kann kostenlos über den Google Keyword Planner geprüft werden. Der hier angezeigte Klickpreis pro Suchbegriff ist ein (wirklich grober) Indikator. Je mehr pro Klick für einen Suchbegriff bezahlt werden müsste, desto größer wird wahrscheinlich auch die Konkurrenz in der natürlichen Googlesuche sein.
Mit einer professionellen Keywordrecherche können idealerweise Suchbegriffe gefunden werden, die nicht allzu sehr umkämpft sind, aber ein ordentliches Suchvolumen haben.
Bringt man diese Begriffe dann auf der eigenen Website an geeigneten Stellen (Title Tag, Content, Interne Links usw,) unter, dann kann das schnelle Erfolge bringen.
Gibt es SEO Quick Wins wirklich?
Die Euphorie muss leider etwas gebremst werden. Inzwischen ist es für viele Branchen fast ausgeschlossen, mit solchen einfachen Anpassungen schnell mehr Sichtbarkeit aufzubauen. Das liegt einfach daran, dass die Konkurrenz diese Tricks schon längst beherzigt.
In Einzelfällen kann es aber durchaus wirken. So gibt es viele Firmen, die in ihrer Branche bereits eine große Marke aufgebaut haben. Sie setzen auf guten Content und haben eine sehr gut verlinkte Website. Trotzdem ist die Sichtbarkeit nicht sehr hoch.
In diesen Fällen kann eine SEO Analyse echte Quick Wins ausfindig machen.