Backlinks sind nach wie vor ein wichtiger Rankingfaktor. Sie helfen Google dabei, das Renommee einer Website oder einer Marke zu bestimmen. Es ist ganz einfach – Links von hochwertigen Quellen stärken eine gut optimierte Website.
Top Backlinks sind allerdings nicht mehr ausreichend für gute Rankings. Die anderen SEO Parameter müssen passen. Andersherum wird es eine super onpage optimierte Site sehr schwer haben, ohne Backlinks Rankings aufzubauen.
In diesem Beitrag erläutere ich:
Disclaimer
Wie komme ich dazu, so einen Beitrag hier zu schreiben? Ich beschäftige mich seit über 13 Jahren mit Linkbuilding und habe fast alle Strategien, die ich unten aufführe, auch selber ausprobiert.
Bis heute ist Linkbuilding meine Passion und ich habe die Evolution vom Spammy Blackhat SEO zu natürlichem Linkaufbau durchlaufen.
Was sind hochwertige Backlinks?
Kurzer Exkurs in die Vergangenheit
Google hat die Welt der Suchmaschinen auf den Kopf gestellt, indem Backlinks in die Berechnung der Rankings mit einbezogen wurden. Das Konzept dahinter ähnelt den Veröffentlichungen im akademischen Bereich.
Wer viele Veröffentlichungen in wichtigen Fachmagazinen hat, der verfügt über ein gewissen Renommee auf diesem Themengebiet. Ähnlich funktioniert das bei Websites. Ein häufig verlinktes Dokument im Web muss recht wichtig sein und sollte in den Suchergebnissen nach vorne rutschen.
Tatsächlich war es jahrelang möglich, bei Google mit vielen Backlinks von nicht-hochwertigen Quellen zu ranken. Typische Techniken waren zb. das Aufbauen von:
- Forenlinks (typisch war es, in thematisch gemischten Foren einen Thread zum gewünschten Thema zu veröffentlichen und dann Links im Posting oder in der Signatur unterzubringen)
- Webkatalogen, Bookmarks, Social News, Artikelverzeichnisse (durch kostenlose Eintragungen in solchen Portalen konnten Unmengen von Dofollow Links generiert werden)
- Free Blogs (Anbieter wie WordPress oder Blogger boten kostenlose Blogs auf Subdomains an – hier konnten thematisch passende Links erzeugt werden)
- Pressemitteilungen (es gab zahllose Presseportale, in denen Veröffentlichungen mit Dofollow Link untergebracht werden konnten, automatisiert werden konnte das über PR-Verteiler)
- Blogkommentare (unter thematisch passenden Blogs wurde mit Dofollow Link kommentiert)
- Gästebücher (mit speziellen Googlesuchanfragen wurden freie Gästebücher ausfindig gemacht, wo ein Eintrag mit Backlink möglich war)
- Wikispam (auf Websites, die mit einem Wiki-CMS betrieben wurden, konnte man sich einfach einloggen und Links platzieren)
Viele dieser Techniken konnten durch Tools automatisiert werden. Sie werden teilweise heute noch eingesetzt, um minderwertige Websites zu pushen.
Noch heute finden sich zahlreiche Posts zu minderwertigem Linkaufbau in Blackhatforen.
Heute noch hochwertige Backlinks kostenlos?
Links aus Branchenbüchern
Es mag sein, dass man in wenig umkämpften Nischen mit solchen Backlinks noch Erfolge feiern kann. Allgemein sind diese Techniken aber nicht mehr sinnvoll.
Für den Start von neuen Sites bietet sich noch an, Free-Backlinks aufzubauen. Diese sollten aus hochwertigen Branchenbüchern und Webkatalogen kommen. Das ein oder andere thematisch wichtige Forum oder Blog kann auch dabei sein.
Zu den hochwertigen Branchenbüchern zählen:
Wenn hier Backlinks möglich sind, dann sind diese meist mit dem nofollow-Attribut versehen, geben also eigentlich keine Linkstärke (Linkjuice) weiter. Die Eintragungen machen als Basis für einen Marken- oder Citationaufbau (Local SEO) durchaus Sinn.
Nicht alle dieser Branchenbücher bietet konstenlose Einträge an. Oft kann man aber mit einem Premiumeintrag beginnen und dann auf den Basiseintrag umswitchen.
Links aus Webkatalogen
Es gibt nach wie vor Webkataloge, die Dofollow Verlinkungen ermöglichen. Bekannte Vertreter sind zum Beispiel:
Wirklich hochwertig sind diese Links nicht. Im Rahmen eines natürlichen Linkaufbaus können sie aber ein guter Start für neue Websites sein. Es ist durchaus natürlich, dass man eine neue Site erstmal in irgendwelchen Katalogen usw. einträgt.
Nicht natürlich ist, dass eine neue Site auf einen Schlag hunderte Links aus Katalogen bekommt und das so immer weiter geht. Irgendwann sollte auf einen Linkaufbau mit hochwertigen Links geswitcht werden.
Zwischenfazit: Links auf Branchenbüchern und Katalogen sind für den Start sinnvoll. Als hochwertige Backlinks kann man sie und andere Formen von Quellen, wo sich jeder eintragenkann, nicht bezeichnen.
Merkmale von hochwertigen Backlinks
Hochwertige Backlinks sind solche Verlinkungen, die nicht so einfach zu bekommen sind. Das trifft auf die meisten kostenlosen Eintragsdienste nicht zu. Wenn jeder unserer Konkurrenten diese Backlinks auch hat, wird es unsere Seite wohl kaum nach vorn befördern.
Weitere Merkmale:
Wie sieht es mit Linkkauf aus?
Man kann hochwertige Backlinks einkaufen. Das ist nach wie vor eine anerkannte SEO-Technik. Es ist aber auch ein Spiel mit dem Feuer. Google straft Linkkauf ab. Im besten Fall werden die Backlinks einfach nicht gewertet, im schlimmsten Fall wird die Seite abgestraft und verliert wichtige Rankings.
Linkkauf kann eigentlich nur funktionieren, wenn er natürliches Linkbuilding perfekt nachahmt.
Der typische Linkkauf läuft aber so, dass man bei einem Reseller oder Webmaster einen mehr oder weniger sinnvollen Blogartikel in Auftrag gibt. Dieser wird veröffentlicht und mit einigen internen und 2-3 externen Links versehen.
Die externen Links gehen dabei meist auf „seriöse“ und thematisch passende Linkziele, einer verweist auf die Website des Käufers. Ich kann einen solchen Linkkauf in kürzester Zeit erkennen und den Käufer identifizieren. Wenn ich das kann, dann kriegt Google das auch hin.
Natürlich wirkender Linkkauf
Linkkauf kann tatsächlich noch funktionieren und so hochwertige Backlinks generieren. Dafür muss einen natürliche Linkbuildingtechnik nahezu perfekt imitiert werden. Doch wie kann das geschehen?
In meinen Jahren im Finanzbereich habe ich gesehen, wie große Marken Ratgebercontent, Glossare, Wikis usw. veröffentlichen. Solche Contenttypen eignen sich hervorragend dazu, kostenlose hochwertige Links anzuziehen.
Doch das ist recht mühselig und frisst viel Zeit. Thematisch passende Links einkaufen und auf diese „Fake Linkable Assets“ verlinken zu lassen geht deutlich schneller. Einen solchen Kauflink zu identifizieren ist schon schwerer.
Doch wie lange kann man so noch hochwertige Links aufbauen? Linkkauf birgt auf Dauer zu viele Risiken. Neben den Abstrafungen sind auch hohe Investitionskosten nötig. Die Rentabilität wird immer unsicherer.
Hochwertige Links finden – kostenlos
Gastartikel
Gastartikel oder Guestblogging ist eine uralte Technik zum Linkaufbau. Man sucht sich Blogger oder Portale mit hoher Reputation in seiner Nische und fragt, ob man für sie einen Beitrag schreiben darf. Unter dem Beitrag befindet sich meist eine Box mit Infos zum Autor. Hier kommt der Backlink rein.
Diese Technik hat einen großen Nachteil. Sie ist in den seltensten Fällen kostenlos. Da muss man als Autor schon über eine sehr hohe Bekanntheit verfügen oder einen Top Beitrag verfassen, um das wirklich kostenlos veröffentlichen zu können.
Anfragen für Gastbeiträge kann man natürlich per Outreach rausschicken. Die häufigste Antwort wird aber eine Preisnennung sein. Die Abgrenzung zum Linkkauf ist also schwer.
So ist der Ablauf beim Linkaufbau über Gastbeiträge:
Expired Domains
Abgelaufene Domains mit zahlreichen Backlinks werden bis heute von Suchmaschinenoptimierern eingesetzt, um den Linkjuice auf neue Websites weiterzuleiten.
Sie werden auch eingesetzt, um ein Netzwerk aus Pseudowebsites aufzubauen, von dem dann auf die eigentlichen Hauptprojekte verlinkt wird (auch PBN oder privates Blognetzwerk genannt).
Ganz kostenlos ist die Technik nicht. Findet man solche Domains, dann muss man sie für sich registrieren. Es fallen also mindestens die jährlichen Domaingebühren (von einigen Euro) an.
Wie findet man solche Expired Domains kostenlos?
Eine bewährte Technik besteht darin, dass man mit Screaming Frog (in der kostenlosen Version) uralte Webkataloge und Verzeichnisse und Linklisten crawlt.
Screaming Frog zeigt alle ausgehenden Links und gibt einen Statuscode „DNS Lookup failed“, wenn die Domain nicht mehr geladen werden kann.
In dem Beispiel habe ich eine Unterkategorie des Bellnet Webkatalogs gecrawlt. Schon in dieser Kategorie finden sich einige Domains mit Statuscode „DNS Lookup failed“.
Diese kann man jetzt bei jedem beliebigen Domainregistrar danach prüfen, ob sie frei sind. Ist das der Fall muss noch gecheckt werden, ob es sich überhaupt um wertvolle Expired Domains handelt. Haben sie eine Menge hochwertiger Backlinks? Wurden sie in der Vergangenheit für Spam mißbraucht (Prüfung mit Archive.org).
Diese Vorgehensweise ist äußerst mühselig und bringt nur selten noch ordentliche Ergebnisse. Das liegt einfach daran, dass zahlreiche Dienste automatisiert nach solchen auslaufenden Domains suchen.
Die Alternative: Auktionen
Die kostenpflichtige aber wesentlich ergiebigere Methode besteht darin, sich auf Auktionsplattformen für Expired Domains anzumelden und sie so zu ersteigern.
Ich selber habe in der Vergangenheit Nicsell.com und Realtime.at genutzt. Beide bieten das Backordern von Domains an.
Die hier angebotenen Domains können allerdings sehr teuer werden. Je nachdem, wie viele Interessenten mitbieten.
Erfolg mit Expired Domains?
Entgegen vieler Meinungen von SEO Experten kann man mit solchen Domains immer noch Erfolg haben. Selbst in umkämpften Branchen, wie dem Kreditbereich sieht man Affiliates, die sie einsetzen und damit auf Top-Positionen kommen (wenn sie parallel auch Brandfaking und andere Manipulationstechniken zum Reputationsaufbau einsetzen).
Nachhaltig werden diese Erfolge aber nicht sein. Früher oder später kommt die Abstrafung. Eine Investition von Zeit und Geld in Expired Domains ist also sehr fragwürdig.
Für „seriöse Websites“ wie Onlineshops oder Firmenwebsite sollte diese Technik nicht eingesetzt werden. Die Gefahr einer dauerhaften Abstrafung ist zu groß.
Verlinkungswürdiger Content & Linkseeding
In einem weiteren Beitrag habe ich umfangreich über das Thema natürliches Linkbuilding mit verlinkungswürdigem Content geschrieben. Das ist die wohl beste Methode, um an hochwertige Backlinks zu kommen.
Die Links werden dabei über hochwertige Inhalte, wie Ratgeber, Ebooks, Videos, Glossare, usw. aufgebaut. Diese Inhalte werden per Outreach (Emailanschreiben, Social Media) an Influencer, Webmaster, Blogger promoted.
Idealerweise finden diese den Content so sinnvoll und hilfreich für die Leser ihrer Websites, dass sie einen Link setzen.
Diese Links sind besonders hochwertig, weil:
Wie geht man dafür vor?
Im ersten Schritt bietet sich eine Konkurrenzanalyse bzw. ein Brainstorming an. Herausgefunden werden sollte, auf welche Linkquellen man abzielen möchte und mit welcher Art von verlinkungswürdigem Content man das am besten schaffen kann.
Ein wenig quer denken kann dabei nicht schaden. So lohnt es sich vielleicht, erfolgreiche Player aus anderen Nischen zu prüfen und zu schauen, ob man deren Strategie adaptieren kann.
Für das Brainstorming ist es förderlich, wenn man sich die Eigenschaften von erfolgreichen Linkable Assets einmal anschaut.
Typischerweise sind die: